Was ist die aktive Meditation?
Aktive Meditationen sind meditative Übungen, die in den 60er Jahren von Osho, einem Weisheitslehrer der Moderne, für den heutigen Menschen entwickelt wurden, und mittlerweile ein fester Bestandteil von Stressbewältigungsprogrammen auf der ganzen Welt sind. Dabei wurden Teile traditioneller Meditationen überarbeitet und in einer neuen Sequenz zusammengefügt. Grundlage der aktiven Meditationen ist das Zusammenwirken von aktiven Komponenten, wie Bewegung und Tanz, die Phasen der Stille vorausgehen. Als die traditionellen, stillen Meditationen sich entwickelten, bevölkerte ein ganz anderer Menschentypus die Welt – seine Umgebung war wesentlich stiller, direkter und unkomplizierter. Sein Zentrum lag in seinem Herzen oder seiner Nabelgegend. Der Input war direkt und natürlich und die heilenden Kräfte der Natur vermochten noch sich einen Weg in das Innere des Menschen ohne Schwierigkeiten zu bahnen und Stille zu unterstützen.
Wie helfen aktive Meditationen?
Die aktiven Meditationen treffen den heutigen Menschen und fokussieren sich auf das Zentrum, in welchem er sich heute wiederfindet, dem Intellekt, dem „Kopf“. Der heutige Mensch lebt häufig abgeschnitten von seinem eigentlichen Wesen und muss aufgrund des enormen Inputs und Schnelligkeit des Lebens, hervorgerufen durch den intensiven technischen Fortschritt, versuchen, durch sein Denken und seinem Intellekt mitzuhalten. Resultat davon ist eine Entfremdung von sich selbst und Worte wie „Burnout“, „hoher Stresslevel“ in aller Munde.
Zur Ruhe kommen und entspannen können
Würde er sich in diesem Zustand einer traditionellen, stillen Meditation, wie z.B. Vipassana, widmen, würde er sehr schnell merken, dass er von Gedanken und Gefühlen übermannt wird und sich anstatt in der ersehnten „Stille“ in einem Zustand von noch intensiveren Anspannung wiederfindet. Aktive Meditationen ermöglichen es ihm wieder mit dem Zustand in Berührung zu kommen, den wir als Kinder erlebt haben – die Unschuld – die Neugierde für das Leben – die Spontanität – die Freude – all das, was er glaubt, verloren zu haben.
Wie wirken aktive Meditationen?
Ein sehr wichtiger Aspekt der aktiven Meditationen, der sie von „Therapie“ unterscheidet, ist das ständige Bewusstsein des Beobachters in uns, der nicht nur die Gedanken, Gefühle beobachtet, sondern der stetig auch in dem Verschmelzen mit der Musik, dem Tanz, der Bewegung präsent ist. Diese Schulung des Beobachtens, wie sie in allen Achtsamkeitsübungen geübt wird, ist der Kernpunkt von Meditation – auch der aktiven Meditationen. Immer wieder den Schritt zurückgehen zum Beobachter in uns, das ist der Wegbereiter immer, nicht nur während strukturierten Meditationssitzungen, in Meditation zu sein – sein Leben in die eigene Hand zu nehmen, in Selbstverantwortung zu sein.
Herzberührung durch begleitende Musik
In aktiven Meditationen ist Musik ein wesentlicher Bestandteil, der den Menschen vom „Kopf“ hinunter zum Herzen und weiter zur Nabelgegend begleitet, um wieder in Kontakt zu kommen mit der direkten, natürlichen Beziehung zu sich selbst und zur Welt, in welcher er lebt. Dabei handelt es sich um eine besonders entwickelte Musikform, die eine Synthese aus gefühlsmäßigem Gespür und Meditation darstellt. Mit Hilfe der Musik kann der Mensch um ein vieles leichter in den Prozess der aktiven Meditation einsteigen.
Wie werden aktive Meditationen angewendet?
Die 2 bekanntesten aktiven Meditationen sind die „Osho Dynamische Meditation“ und die „Osho Kundalini Meditation“. Zumeist unterteilen sich die aktiven Meditationen in vier Phasen und dauern 1 Stunde. Die ersten 2 Phasen geschehen in intensiver Bewegung, wie z.B. das Schütteln des Körpers in der Kundalini Meditation oder ein intensives Ausatmen in der Dynamischen Meditation und gehen dann über in sanftere Bewegungsformen, wie z.B. Tanz. Am Ende folgen Phasen der Stille. Nun ist das Bewusstsein zu seinen Wurzeln gelangt, von wo aus Transformation geschehen kann.
Autorin : Anurage Tychota
Das könnte Sie auch interessieren:
>> Transformationstherapie nach Robert Betz
>> Meditation mit ätherischen Ölen – durch innere Stille zu mehr Lebensqualität
>> Tanztherapie – der Körper als Zugang zur Psyche