Was ist Physiotherapie?
Heute werden Krankengymnastik und Physikalische Therapie unter dem Oberbegriff Physiotherapie zusammengefasst. Man spricht auch von Bewegungstherapie. Die Hauptaufgabe dieser Behandlungsform ist die Wiederherstellung von Gesundheit und Beweglichkeit mit physikalischen Mitteln. Der Patient führt dazu Bewegungen selbstständig (aktiv) oder mithilfe des Therapeuten (passiv) durch. Sie wirkt auch prophylaktisch.
Physikalische Therapie – ein Standbein der Bewegungstherapie
Physikalische Therapie wird nach ärztlicher Verordnung praktiziert. Ihre Anwendungsformen reichen von mechanischen Reizen, beispielsweise durch Massage, über thermische Reize durch Kälte und Wärme bis zu Wasserbehandlungen (Hydrotherapie). Das Verfahren nutzt seit Jahrzehnten auch die Elektrotherapie erfolgreich. Klassische Massagen, Bindegewebsmassagen oder Segmentmassagen sind Grundmassagetechniken, die durch viele andere Techniken wie etwa manuelle Lymphdrainage erweitert werden können. Ferner ist die Therapie im Bewegungsbad elementares Element im therapeutischen Verfahren.
Wem hilft Physiotherapie?
Die Physiotherapie dient der Vorbeugung vor Krankheiten, aber auch der Erhaltung der Gesundheit. Sie dient häufig als Ergänzung zur medikamentösen Behandlung oder als deren Alternative. Bewegungstherapie wird hauptsächlich in Physiotherapiepraxen, Krankenhäusern und Kurbetrieben durchgeführt. Auch der Hausarzt kann sie mit entsprechend geschultem Personal durchführen. Nach Knochenbrüchen, Operationen an Gelenken, Muskel-, Sehnen- und Bänderrissen, rheumatischen Erkrankungen, nach Amputationen, Gefäßerkrankungen, Atemwegserkrankungen und Erkrankungen der Harn- und Geschlechtsorgane ist diese Therapie ebenfalls sinnvoll. Heute spricht man nicht mehr von Krankengymnastik, da auch gesunde Menschen sie gerne in Anspruch nehmen. Die Methodenvielfalt und unterschiedlichen Übungsansätze der Therapie können nahezu alle Heilungsprozesse beschleunigen und die allgemeine Belastbarkeit steigern. Physiotherapeutische Maßnahmen fördern den Stoffwechsel und die Durchblutung. Sie kräftigen die Muskulatur und verbessern Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit. Dazu können sie Schmerzen lindern und die Ausdauer erhöhen. Sie können auch unabhängig von medizinischen Behandlungen angewendet werden.
Was macht ein Physiotherapeut?
Physiotherapeuten haben vielfältige Aufgaben. Sie beschäftigen sich mit Gesundheitsvorsorge und Heilung. Ob Neurologie, Kinderheilkunde, Innere Medizin oder Gynäkologie. Jedes Krankheitsbild erfordert andere therapeutische Vorgehensweisen. Oft beginnt die Behandlung in der Akutphase und wird nach einem Krankenhausaufenthalt in einer Rehabilitationseinrichtung oder ambulant weitergeführt. Wem hilft Physiotherapie am meisten? Schwerpunktmäßig befassen sich Physiotherapeuten mit Erkrankungen und Einschränkungen des Bewegungsapparates sowie mit Störungen im Nervensystems. Der Therapeut hat entscheidenden Einfluss auf die Heilung akuter und chronischer Krankheiten. Aufgrund der fortschreitenden Zivilisationskrankheiten nimmt die Prävention einen immer größeren Stellenwert ein. Physiotherapeuten können in Sportvereinen oder Fitnessstudios ebenso arbeiten oder in Reha-Einrichtungen die Leistungsfähigkeit des Patienten fördern. Der Erfolg der Therapie hängt entscheidend davon ab, ob Physiotherapeuten ihre Patienten zur Mitarbeit motivieren können.
Wie wird man Physiotherapeut?
Lehr- und Weiterbildungsinstitute für Physiotherapie, Massage und Podologie bieten die Ausbildung zum staatlich geprüften Physiotherapeuten an. Hierbei erwerben Schüler praktische und theoretische Medizinkenntnisse sowie manuelle Fähigkeiten. Grundvoraussetzungen für die Erlangung des Berufes sind Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen, Kreativität und selbstständiges, soziales Handeln. Wie wird man Physiotherapeut? Die Physiotherapie Ausbildung ist staatlich anerkannt, dauert drei Jahre und endet mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung. In den ersten Monaten findet theoretischer Blockunterricht zum Erwerb der Grundkompetenzen statt. Im zweiten Ausbildungsjahr erlangen die Schüler praktische Kompetenzen und erweitern ihr medizinisch-therapeutisches Wissen. Im letzten Drittel der Physiotherapie Ausbildung werden alle Kompetenzen vervollständigt. Schwerpunkte der Ausbildung sind Anatomie, Physiologie, allgemeine und spezielle Krankheitslehre, Hygiene, Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Bewegungserziehung, Befundtechniken, Behandlungstechniken, Massagetherapie, Elektrotherapie, Hydrotherapie und viele methodische Anwendungen innerhalb der medizinischen Fachgebiete.
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