Das Prinzip der Hydrotherapie
Hydro stammt vom griechischen Wort „Wasser“, welches das Wesen der Hydrotherapie bezeichnet. Die heilende Wirkung des Wassers war schon in der Antike bekannt und führte zu dessen intensiver Nutzung. Wasser kann zahlreichen Krankheiten vorbeugen und erlebt nicht erst seit Pfarrer Kneipp als natürliche Behandlungsform eine Renaissance. Wasseranwendungen helfen in jedem Lebensalter und sind aufgrund ihrer Sanftheit und Natürlichkeit beliebt. Auch wenn warmes Wasser nicht unbedeutend ist, kommt in der Wasserheilkunde vor allem kaltes Wasser zum Einsatz.
Stoffwechsel anregen durch Wasseranwendungen
Wasseranwendungen wie Kneippgüsse, Wassertreten und Prießnitzsche Wickel sind heute so populär wie nie und können chronische oder akute Beschwerden lindern. Kurze Kaltwasseranwendungen, die nicht länger als eine Minute dauern sollten, erzeugen auf der Haut Temperaturreize, die zu positiven Reaktionen im gesamten Organismus führen. Durch Kälte verengen sich die Blutgefäße und weiten sich kurz darauf wieder. Dabei wird die Durchblutung des Körpers angeregt. Das wiederum führt zu einer Aktivierung von Stoffwechsel und Nervensystem und in der Folge zu einer Steigerung der Abwehrkräfte.
Die Hydrotherapie stärkt das Immunsystem
In der Hydrotherapie gibt es mehr als 100 verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Dabei kommen Waschungen, Abreibungen, Dämpfe, Wickel, Auflagen und medizinische Bäder zum Einsatz. Sitzbäder, Fußbäder, Güsse und Wassertreten sind ebenso geläufig. Intensität und Dauer der Anwendung hängen immer von der Indikation ab. Während ein Ganzkörperwickel einen starken Reiz ausübt, sind die Nervenreize bei Waschungen deutlich milder. Die Wassertherapie regt die Selbstheilungskräfte an. Durch die verbesserte Durchblutung wird die Lymphflüssigkeit aktiviert, was die Ausscheidungsfunktion der Haut anregt. Wer regelmäßig sauniert, was auch eine Form der Hydrotherapie einbindet, verkraftet Temperaturschwankungen leichter und ist weniger anfällig für Erkältungen.
Wechselgüsse in der Hydrotherapie
Für den therapeutischen Effekt des Wechselgusses ist der Gegensatz von Kalt und Warm verantwortlich. Der mechanische Reiz von Güssen wirkt wie eine den Stoffwechsel anregende Massage. Wechselwarme Wasseranwendungen fördern die Durchblutung und stärken das Immunsystem. Waden-, Knie- und Beingüsse kräftigen auch die Gefäßwände und können Krampfadern vorbeugen. Häufig haben Kneippgüsse Kräuterzusätze, die je nach Pflanze stimulieren oder entspannen.
Wer profitiert von der Hydrotherapie?
Gerade untrainierte Menschen profitieren von dieser Therapie, denn zur Aktivierung von Herz und Kreislauf sind keine sportlichen Anstrengungen erforderlich. Die Kneipp Therapie kann ganz leicht zuhause praktiziert werden und ist nicht nur deshalb sehr populär. Ihre Wirkung ist belegt. Die Wassertherapie wirkt sich auf Körper, Geist und Seele positiv aus. Wir alle kennen die wohltuende Wirkung von warmen Vollbädern. Bäder entspannen, lösen Krämpfe und helfen der Psyche, ins Gleichgewicht zu kommen. Je nach Erkrankung wendet der Therapeut zusätzlich eine Bewegungstherapie an. Teilbäder von Armen und Beinen helfen, Schmerzen zu lindern und unterstützen durch Zusatz ätherischer Öle die Hautfunktion. Das kann bei Gelenkschmerzen ebenso sinnvoll sein wie bei Muskel- und allgemeinem Gewebeschmerz.
Hydrotherapie hilft bei der Entgiftung des Körpers
Die äußeren Reize des Wassers beeinflussen auch die Funktionsfähigkeit der inneren Organe. Dank der Stoffwechselaktivierung werden alle Verdauungsorgane angesprochen. Die Therapie fördert die Darmtätigkeit und wird durch das Trinken von gesundem Heilwasser unterstützt. Wer häufig Mineralwasser trinkt, scheidet Abfallprodukte des Stoffwechsels leichter aus, hat prallere Haut und wirkt insgesamt vitaler. Viel trinken fördert zudem die Fettverbrennung und kann beim Abnehmen helfen.
Indikationen für Hydrotherapie
Wasseranwendungen nützen bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, bei Atemwegserkrankungen und bestimmten Nervenleiden. Sie können auch bei Krankheiten des Bewegungsapparates helfen. Auch in der Geburtshilfe haben Wassertherapien in Form von Bädern und Güssen ihren festen Platz. Wasseranwendungen von 37 bis 39 °C wirken sich positiv bei Fettstoffwechselstörungen sowie Harnwegs-, Verdauungs- und Atemwegserkrankungen aus. Auch psychische Beeinträchtigung lassen sich damit lindern. Heißes Wasser um die 40 °C ist schweißtreibend und wirkt bei Stoffwechselstörungen therapeutisch. Kaltwasseranwendungen zwischen 10 und 24 °C stimulieren Herz, Kreislauf und Nervensystem und stärken die Abwehrkräfte.
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