Klangmassagen – nur was für Esoteriker?
In den 1970er Jahren brachten Hippies die ersten Klangschalen von Indien und Tibet mit nach Europa. Sie schätzten die wohltuenden Klänge der ‚singing bowls‘, und bald erkannten heilkundige Pioniere die Wirkung der geheimnisvollen Schalen und entdeckten uraltes Wissen neu: Jedes Lebewesen und jegliche Form von Materie schwingt in der ihr eigenen Frequenz. Denn jede Materie ist verdichtete Energie, die durch spezifische Schwingungsmuster bestimmt wird und demzufolge gestimmt ist. Das hat der Mathematiker, Theologe und Astronom Johannes Kepler, der zu den Begründern der modernen Naturwissenschaften zählt, bereits im 16. Jahrhundert erkannt. Auch wenn wir nur einen Bruchteil der Schwingungen, die uns umgeben, wahrnehmen können, ist inzwischen wissenschaftlich bestätigt: Die ganze Welt ist Klang. Solange der Mensch gesund ist, schwingt die körpereigene Energie in harmonischem Gleichgewicht – er fühlt sich beschwingt.
Grundlagen der Klangschalentherapie
In unserer schnelllebigen Zeit geraten viele Menschen an ihre Grenzen und aus der Balance. Sie leben nicht ihrem Rhythmus entsprechend, sind nicht mehr im Einklang mit sich selbst und im doppelten Wortsinn „verstimmt“. Sie fühlen sich erschöpft, lustlos oder unzufrieden. Der Organismus versucht auszugleichen, zu reparieren, und reagiert mit Anspannung und Störungen. Je nach Veranlagung kann sich das in verschiedenen Bereichen des Körpers bemerkbar machen: Verdauungssystem, Herz-Kreislaufsystem, zentrales Nervensystem… Auswirkungen können u.a. Unruhe, Nervosität, erhöhter Muskeltonus, Verspannungen, erhöhter Blutdruck oder Schlafstörungen sein. Die Lebensenergie kann nicht mehr ungehindert fließen. Das ist vergleichbar mit einem Bach, in den ein Ast gefallen ist: Es entstehen Stauungen und Blockaden, weitere Zweige und vielleicht Unrat bleiben hängen. Das Wasser kann nun nicht mehr frei fließen, es wird gebremst und umgelenkt.
Wie wirkt die Klangschalentherapie?
Wirft man einen Kieselstein auf die ruhige Oberfläche eines Sees, breiten sich Ringe auf der Wasseroberfläche aus. Auf die gleiche Weise breiten sich die leisen Schwingungen einer therapeutischen Klangschale im Körper aus, denn der menschliche Organismus besteht zu etwa 75% aus Wasser. An bestimmten Punkten des Körpers werden spezielle Klangschalen unterschiedlicher Größe und Grundfrequenz aufgestellt oder angehalten und behutsam angeklungen. Die erzeugten Schallwellen sind als feine Vibrationen spürbar. So kann jede Zelle sanft stimuliert werden. Dieses Prinzip wird auch Phonophorese genannt. Die Behandlung kann einen Impuls geben, damit sich Körper und Geist sortieren, neu orientieren und einstimmen können. In der Regel wird die Behandlung als sehr entspannend empfunden, die Wahrnehmung des eigenen Körpers wird feiner und bewusster.
Was ist bei einer Klangmassage zu beachten?
Die Klangmassage kann vollständig bekleidet erfolgen, die Behandlungsdauer liegt bei etwa einer Stunde. Im Vorgespräch wird das persönliche Anliegen des Klienten geklärt. Das kann vom Wunsch nach Entspannung bis zur Hypnosetherapie mit Klangschalen reichen. Auch Phantasie-Klangreisen in einer Gruppe sind möglich. Ein Nachgespräch rundet die Behandlung ab. Durch die Behandlung mit therapeutischen Klangschalen können Veränderungen auf verschiedenen Ebenen möglich sein. Das Hören von Tönen und Erleben von Klang kann unterschwellig Gefühle und Empfindungen beeinflussen. Die Klangmassage kann entspannend auf den Körper und beruhigend auf den Geist wirken und wird u.a. bei Stress empfohlen. Die Klangschalentherapie kann auch ohne Worte tiefgründig wirken. Sie ist eine sanft ordnende Behandlung.
Autorin:
Gaby Keilwerth-Schmitt
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