Was verbirgt sich hinter der Irisidiagnose?
Aus Farbe, Bindegewebsdichte und Strukturen der Regenbogenhaut lassen sich mit entsprechender Erfahrung Rückschlüsse auf Krankheiten oder Dispositionen des Körpers ziehen. Diese Augendiagnose wird auch Irisdiagnose (Iridologie oder Irisanalyse) genannt und ist Jahrtausende alt. Dabei bewertet der Heilpraktiker alles, was sich im Augenvordergrund abspielt.
Wer ist der Begründer der Irisdiagnose?
Der Ursprung der Augendiagnose geht auf die traditionelle chinesische Medizin zurück. Schon vor 4.000 Jahren konnten chinesische Ärzte Krankheiten und die Neigung zu Krankheiten an den Strukturen des vorderen Auges ablesen. Auch die alten Ägypter waren geschult darin, an Augenstrukturen Krankheiten zu erkennen. Die ayurvedische Medizin Indiens sieht in der Augenfarbe ebenfalls einen Hinweis auf die Konstitution des Menschen. Philippus Meynes beschrieb die Grundlagen der Irisdiagnose bereits 1670. Mitte des 19. Jahrhunderts war es der ungarische Arzt Ignaz von Peczely, der die Iris intensiver erforschte. Emanuel Felke befasste sich als erster Deutscher näher mit dieser Methode.
Kritik an der Irisdiagnose
In den Anfängen betrachteten klassisch geschulte Mediziner das Verfahren kritisch und taten es teilweise sogar als Okkultismus ab. In den 1950er Jahre begann man mit systematischen Forschungen und wertete sie statistisch aus. Heute wird die Irisdiagnose weltweit praktiziert und konnte bereits vielen Menschen helfen. Sie wird in zahlreichen Ländern gelehrt, konnte aber bisher nicht wissenschaftlich belegt werden. Gerne wird die Iridologie als zusätzliche Diagnosetechnik angewendet. Durch die Kombination mehrerer Methoden kann der Heilpraktiker Krankheitssymptome besser beurteilen.
Wie wird die Irisanalyse angewendet?
Die Iris ist über Nervenbahnen mit den inneren Organen verbunden. Die Konstitution, manchmal als Disposition bezeichnet, ist eine dauerhafte Eigenschaft eines Organs oder des Körpers. Aufgrund der Nervenverbindungen kann die Augenstruktur schon früh Hinweise über sich anbahnende Krankheiten geben. Auch störende Einflüsse hinterlassen im Auge winzige Spuren. Viele Ausdrücke, die der Volksmund kennt, hängen mit der Aussagekraft der Augen zusammen. So sind Zeichen der Liebe relativ leicht an den Augen erkennbar. Genauso kann man aber auch Stress, Angst und chronische Krankheiten am „Spiegel der Seele“ ablesen. Bei Menschen mit Lebererkrankungen ist beispielsweise dass Weiß im Auge gelblich. Auch die Iris hat dann eine andere Struktur.
In den Augen die Grundkonstitution des Menschen erkennen
Die Irisfarbe gibt Aufschluss über die Grundkonstitution, also die Veranlagung zu bestimmten Organschwächen. Durch Diagnostik der Iris lassen sich auch aktuelle Erkrankungen und deren Verlauf ablesen. Grundsätzlich unterscheidet die Diagnostik der Iris zwischen blauen und braunen Augen. Innerhalb der Augenfarbe werden wiederum einzelne Konstitutionen differenziert. Die graue Iris wird unter der Kategorie blaue Augen eingeordnet. Grüne Augen betrachtet man als Mischform. Nach dieser Lehre weisen blaue Augen auf eine lymphatische Konstitution hin. Das bedeutet, dieser Mensch neigt zu Störungen im Lymphsystem und damit verbunden zu Bindegewebsentzündungen, Allergien und einer übersteigerten Immunabwehr. Menschen mit braunen Augen haben demnach eine hämatogene Konstitution.
Grenzen der Irisdiagnose
Die Augen zu beobachten, ist für Menschen seit jeher faszinierend. Sie sind das stärkste Element des Gesichtes und geben viel mehr preis, als man selbst annimmt. Es liegt also nahe, dass sie neben Hinweisen auf Gefühle auch auf Störungen hindeuten können. Trotzdem sollte man die Irisanalyse nicht als einziges diagnostisches Verfahren anwenden. Ihre Anwender plädieren ebenfalls dafür, sie mit anderen Diagnosetechniken zu kombinieren. Besteht der Verdacht auf eine Krankheit, sollten neben Naturheilmethoden auch klassische medizinische Verfahren genutzt werden. Es geht lediglich um eine Diaposition und nicht um die Vorhersage, dass eine bestimmte Krankheit eintreffen wird. Die Konstitution ist nur ein Anhaltspunkt, aus dem sich eine empfohlene Lebensweise ableiten lässt, nicht aber das Maß aller Dinge. So kann es nach der Diagnose sinnvoll sein, bestimmte Organe zu entlasten. Dabei helfen eine gesündere Ernährung, mehr Bewegung oder die Integration anderer Naturheilverfahren.
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