Was steckt hinter der Migränetherapie nach Kern?
Bernhard Kern ist Begründer dieser Therapie. Er ist seit 1992 in Freiburg in seiner eigenen Physiotherapiepraxis tätig und seit vielen Jahren im In- und Ausland als Dozent tätig. Er entwickelte diese neuartige Migränetherapie, nachdem er festgestellt hat, dass sich Migränebeschwerden in den meisten Fällen am Körper lokalisieren und ertasten lassen. Wenn es für den Patienten möglich ist, zum Beispiel seine Bewegungseinschränkung der Halswirbelsäule oder der Schultern wahrzunehmen, dann ist auch möglich gezielt darauf Einfluss zu nehmen.
Ablauf der Migränetherapie nach Kern
Vor der Behandlung wird ein Fragebogen zu den individuellen Migränesymptomen erhoben. Dabei spielen die Schmerzlokalisation, die Auslöser, der zeitliche Verlauf, die Schmerzqualitäten sowie weitere Faktoren wie erbliche Vorbelastungen, Traumen etc. eine große Rolle für die individuelle Behandlung. Abhängig von der Art des Kopfschmerzes werden dann an verschiedenen Stellen überwiegend am Kopf, aber auch anderen Stellen des Körpers Berührungsreize gesetzt. Damit wird die Durchblutung des Periost angeregt und die Lymphe zum Fließen gebracht. Durch diese gezielte Berührung und Bewegung werden die Strukturen daran erinnert wie sie sich besser fühlen können. Oder anders ausgedrückt: Ziel ist, durch diese manuelle Behandlung dem Körper eine neue Sprache zugänglich zu machen und das Schmerzgedächtnis in ein Wohlfühlgedächtnis umzuwandeln.
Migränetherapie nach Kern: Anwendung
Bei der Migränetherapie nach Kern werden unterschiedliche Behandlungstechniken angewendet. Die Dosierung der einzelnen Techniken ist dabei das A und O. Die Orientierungsparameter für den Therapeuten sind der Gewebswiderstand, die Bewegungsgrenze sowie die Augenbewegung des Patienten und mögliche vegetative Entladungen wie Muskelzuckungen, Darmperistaltik oder beschleunigter Atemrhythmus. Neben dieser manuellen Behandlung bekommen Patienten Möglichkeiten aufgezeigt, um die Beweglichkeit der Halswirbelsäule zu verbessern, Entspannungstechniken einzusetzen und Mentaltechniken zu erlernen, damit das Wohlfühlgedächtnis auch außerhalb der Praxis unterstützt und gefestigt wird.
Wie oft sollte in der Migränetherapie nach Kern behandelt werden?
Wenn Patienten nur ab und zu unter Kopfschmerzen leiden, kann eine Behandlungsserie über 3-6 Behandlungen (eine Behandlung pro Woche) ausreichen. Zweimal pro Woche bei mindestens 10 bis 15 Behandlungen sind anzusetzen, wenn die Patienten einmal pro Monat und / oder länger als fünf Jahre wiederkehrend an Schmerzen leiden. Kopfschmerz- und Migränepatienten, die länger als zehn Jahre und / oder mehrmals im Monat an Schmerzen leiden, sollten mindestens 20-30 Mal sich behandeln lassen (2-3x pro Woche).
Welche Kontraindikationen gibt es für die Migränetherapie nach Kern?
Patienten mit:
– Tumoren oder Verletzungen im Massagebereich
– Akuten Banscheibenvorfällen
– Starker Osteoporose
– Akute Entzündungen
– Einnahme gerinnungshemmender Medikamente
Autorin: Heilpraktikerin Cäcilie Zabolitzki
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