Was ist eigentlich Glück?
Was macht Sie eigentlich glücklich? Und was brauchen Sie, um sich wirklich so richtig wohlzufühlen im Leben? Wenn Sie diese beiden Fragen fünf verschiedenen Personen stellen, so erhalten Sie auch mindestens fünf ganz unterschiedliche Antworten. Das große Glück suchen wohl die meisten Menschen, doch was ist das eigentlich? Und vor allem: Wie wird man glücklich?
Glücklich ist derjenige, der das „Jetzt“ annehmen kann wie es gerade im Moment ist
Glück ist zunächst eine extrem starke positive Emotion und ein vollkommener, dauerhafter Zustand intensivster Zufriedenheit und Wohlbefinden. Inzwischen gibt es einen ganzen wissenschaftlichen Zweig, der sich mit der Glücksforschung beschäftigt. Deren wichtigsten Erkenntnisse sind bspw., dass Glück zu mehr Zufriedenheit, Gesundheit, Selbstwertgefühl oder Produktivität im Leben führt (eine vollständige Aufzählung finden Sie auf der Internetseite des deutschen Glücksarchivs). Dabei ist das Glücksempfinden sehr subjektiv und hängt von Persönlichkeitseigenschaften, soziodemographischen Faktoren (Alter, Geschlecht, Bildungsstand), ökonomischen Bedingungen (Einkommen, Besitz) und der unmittelbaren Situation ab. Dabei muss zwischen zwei grundlegenden Formen von Glück unterschieden werden: Werteglück (eudaimonisches Glück = erfülltes Leben) und Wohlfühlglück (hedonisches Glück = angenehmes Leben). Wenn Sie mögen, machen Sie dazu folgende Übung: Machen Sie zwei Listen: Auf Liste 1 schreiben Sie alle Dinge, die Sie für ein angenehmes Leben brauchen, auf Liste 2 kommen alle Dinge, die Sie für ein erfülltes bzw. sinnvolles Leben benötigen. Welche Begriffe finden sich auf beiden Listen wieder? Wovon sind diese Begriffe abhängig (Personen, Umstände,…)? Was davon können Sie unmittelbar beeinflussen?
Das Problem mit dem Glück
Das Glück hat einen Gewöhnungseffekt. Der angenehme und positive Zustand wird irgendwann für die meisten Menschen zur Normalität bzw. Selbstverständlichkeit. Mein Tipp: Ein Geheimnis des Glücks liegt also darin, die kleinen Dinge im Leben wertzuschätzen und zu beachten. Hilfreiche Methoden und Tipps bietet Ihnen dazu das Achtsamkeitstraining. Unser Glücksempfinden hat auch ein sogenanntes Anspruchsniveau. Der Mensch strebt von Hause aus nach immer mehr: immer höher, immer weiter und immer besser heißt die Devise. Somit investieren die meisten sehr viel Zeit und Mühe diesen immer höher werdenden Glücksansprüchen gerecht zu werden und erreichen doch einige nie. Mein Tipp: Schulen Sie Ihre Zufriedenheit. Fragen Sie sich ganz selbstkritisch: WILL ich das wirklich? BRAUCH ich das wirklich? WARUM will ich das? Der Mensch neigt ebenfalls sehr gern zum Vergleich mit anderen Personen. Glück wird häufig dann erlebt, wenn die eigene Lebenslage subjektiv besser erlebt wird, als die des anderen. Doch Vorsicht mit wem Sie sich vergleichen: fällt der soziale Vergleich nicht zu Ihren Gunsten aus führt dies schnell zu Ärger, Frust und Unglücksempfinden. Mein Tipp: Schulen Sie Ihre Dankbarkeit. Seien Sie dankbar für das, was Sie alles haben, was Ihnen tagtäglich Gutes wiederfährt bzw. für die Menschen in Ihrem Leben, die Ihnen guttun.
Die 10 Gebote des Glücks
1. Gesundheit und Wohlbefinden: Fühlen Sie sich wohl in Ihrem Körper und investieren Sie Zeit und Mühe in Ihre Gesundheit.
2. Partnerschaft: Liebe, Zuneigung und Begehrt zu werden lösen im Gehirn einen regelrechten Glückscocktail an Hormonen aus.
3. Freundschaft & soziales Umfeld: Umgeben Sie sich mit Personen, die Ihnen guttun und sortieren Sie Personen, die Ihnen nicht guttun aus Ihrem Leben aus.
4. Maßvolle Wünsche: Üben Sie sich in Dankbarkeit und Zufriedenheit – gerade für die kleinen Dinge.
5. Hilfsbereitschaft/ Soziales Engagement: Geben Sie etwas zurück.
6. Ziele bzw. Sinn im Leben: Setzten Sie sich Ziele im Leben. Ein altbekannter Trick ist dazu die Löffelliste: Was möchte Sie noch erleben oder tun, bevor Sie den Löffel abgeben.
7. Selbstwert: Entdecken Sie jeden Tag aufs Neue, wie wertvoll Sie für sich und andere sind. Welche Stärken haben Sie heute eingesetzt? Was ist Ihnen heute besonders gut gelungen?
8. Achtsam sein: Entdecken Sie tagtäglich die kleinen Dinge und Freuden im Leben. Fokussieren Sie Ihr eigenes Leben, bevor Sie beginnen sich mit anderen zu vergleichen.
9. Selbstwirksamkeit fördern: Sie haben Ihr Leben in der Hand und können Einfluss darauf nehmen. Suchen Sie Situationen, in denen Sie sich als wirksam erleben.
10. Tun Sie das, was Sie lieben und worin Sie aufgehen.
Autor: M.A. Pädagoge / B.Sc. Psychologie Benjamin Förster