Was ist HypnoBirthing
HypnoBirthing ist eine Form der Geburtsvorbereitung. Sie wurde von Marie Mongan in den USA entwickelt und ist auch als „Mongan-Methode“ bekannt. Die Technik basiert auf den wissenschaftlichen Schriften von Dr. Grantley Dick-Read, der den engen Zusammenhang zwischen Angst und Schmerzen bei der Geburt untersuchte. 1989 kam das Konzept in den Vereinigten Staaten erstmalig zur Anwendung und erfreut sich seither immer größerer Popularität. Inzwischen werden weltweit HypnoBirthing Kurse angeboten – die Aussicht auf eine schmerzfreie Geburt ist meistens die größte Motivation für Schwangere, einen solchen Kurs zu besuchen.
Für wen ist HypnoBirthing
Mit HypnoBirthing werden Frauen darin bestärkt, sich der Fähigkeit ihres Körpers, ein Kind zur Welt zu bringen, wieder bewusst zu werden und ohne Angst, voller Zuversicht und Selbstvertrauen in die natürliche Gabe ihres Körpers zu gebären.
Wie funktioniert HypnoBirthing
Das Kernstück des HypnoBirthing liegt in der Auflösung der Angst vor der Geburt. Durch Horrorgeschichten über die Geburt und die daraus folgende westliche Überzeugung, dass Geburt immer ein schmerzhaftes Ereignis sein muss, wird die werdende Mutter häufig ihrer Zuversicht bezüglich eines erfüllendes Geburtserlebnisses beraubt. Die Angst vor auftauchenden Schmerzen während der Wehen führt dazu, dass Stresshormone ausgeschüttet werden. Die Blutzufuhr zur Gebärmutter wird minimiert, die Gebärmutter verkrampft und verhärtet sich und anstatt weich mit den Wellen der Kontraktionen zu arbeiten, wird das Baby während der Wehe gegen eine harte Muskulatur gepresst, was starke Schmerzen zur Folge hat. Nicht selten kommt es zu Geburtsverzögerungen, bis hin zum Geburtsstillstand und eine lange Kaskade an Interventionen folgt. Beim HypnoBirthing geht es darum, diesen Angst-Spannungs-Schmerz-Kreislauf zu durchbrechen und der Mutter und dem Baby eine natürliche, friedliche und einfache Geburt zu ermöglichen. Eine Schmerzlose Geburt oder zumindest eine schmerzarme Geburt ist oft die Erfahrung, welche HypnoBirthing Frauen machen, wenn die am Geburtsprozess beteiligten Muskeln entspannt sind.
Die Grundtechniken des HypnnoBirthing
– Atemtechniken –
Im Wesentlichen werden drei Atemtechniken unterschieden:
1. Ruheatmung
Durch sie wird der Körper in einen angenehmen Entspannungszustand versetzt. Sie hilft dem Körper, Energie zu sparen. Die Muskulatur ist entspannt, die Augenlieder sanft geschlossen. Mit etwas Übung gelingt es der Frau, sich immer schneller in einen völligen Entspannungszustand gleiten zu lassen. Die Ruheatmung wird zwischen den Wellen praktiziert.
2. Wellenatmung
Diese Atemtechnik wird während der Wellen angewendet. Dabei atmet die Frau durch die Nase langsam in den Bauch ein und ebenso langsam wieder aus. Sie kann sich vorstellen, dass sie mit ihrem Atem langsam einen Ballon aufbläst. Die Gebärmutter wird mit der Wellenatmung in ihrer Arbeit unterstützt und die Aufmerksamkeit während der Welle liegt ausschließlich auf dem sich hebenden und senkenden Bauch.
3. Geburtsatmung
Wenn das Kind bereit ist geboren zu werden, beginnt die Mutter mit der Geburtsatmung. Dabei presst sie das Kind nicht nach draußen, sondern atmet es J-förmig immer weiter nach unten, bis es geboren ist.
– Visualisierungstechniken –
Diese sind ein weiteres effektives Instrument des HypnoBirthing. Indem die Mutter sich z.B. vorstellt, dass ihre Gebärmutter weich und zart ist und sich öffnet, wie eine Blüte, kann sie auf wirksame Weise den Geburtsprozess unterstützen.
– Entspannungstechniken –
Mit verschiedenen Methoden wird während eines HypnoBirthing Kurses trainiert, wie man möglichst schnell in einen tiefen Entspannungszustand gelangen kann.
Autorin: Jelena Reitz