Body Scan – Definition
Der Begriff Body Scan umschreibt die achtsame Wahrnehmung des Körpers, so wie er sich in diesem einen, bestimmten Moment darstellt. Dabei ist es überaus wichtig, das was man wahrnimmt nicht in seiner Qualität zu bewerten. Man könnte auch als Leitmotiv dieser Meditationsform definieren: „Es ist, wie es ist; so bin ich jetzt und es ist in Ordnung.“
Body Scan Übung
Vorgehensweise: Für diese Übung eignet sich eine sitzende oder liegende Position am besten. Zuerst nimmt man die Berührungspunkte von Körper und Untergrund (Sitzfläche, Matte, Decke oder ähnliches) bewusst wahr. Durch dieses Vorgehen gewinnt man eine Art von Urvertrauen, die eine erste geistige wie muskuläre Entspannung ermöglicht. Sodann beginnt man mit einer „Bestandsaufnahme“ an den Zehen, in dem man einzeln von außen nach innen und lediglich in der Vorstellung erfühlt, was genau diesen Körperabschnitt auszeichnet. Erst nach Erreichen des maximalen Bewusstseins eines Körperabschnitts oder -region wird der Fokus auf den nachfolgenden Bereich verschoben.
Absichtslose Körperreise mit besonderer Aufmerksamkeit
Unter Beachtung des Leitmotivs wird so der Spaziergang durch den Körper dabei immer weiter nach oben fortgesetzt. Besondere Aufmerksamkeit und Zeit wird hierbei den Gelenken geschenkt, denn häufig sind hier auch die größten Phänomene zu finden. Alle Formen wahrgenommener Phänomene sind während des Body Scans denkbar: Hitze, Kältegefühl, wohliges Kribbeln, Taubheit etc. – alle Ausdrucksformen haben ihre Berechtigung und sind weder gut noch schlecht zu bewerten.
Body Scan bei Schmerzen
Sobald die Bestandsaufnahme am Kopf angekommen ist, empfiehlt es sich jedenfalls, vor allem – aber nicht nur – für Menschen mit chronischen Kopfschmerzen oder Migräne, aber auch um Überreaktionen, wie Kopfschmerzen allgemein zu vermeiden, die aufgestaute Energie durch ein „Ventil“ am Schädel herausfließen zu lassen – ähnlich wie ein Wal die Luft durch sein Blasloch ein- bzw. ausatmet. Als eine mögliche Variante kann zudem die Vorstellung eingebaut werden, dass sich ein angenehmes Gefühl im Körper ausbreitet. Oder man nimmt sich eine ganz bestimmte Körperregion als Meditationsobjekt vor.
Body Scan – Wirkung
Dieses Einüben von achtsamer Geisteshaltung gegenüber dem Körper fördert zwei wesentliche Effekte. Zum einen lernt der Übende die Signale seines Körpers besser wahrzunehmen; gleichzeitig ermöglicht es aber auch die Spirale von Schmerz und körperlicher Anspannung zu durchbrechen und lindert durch die dabei eintretende Gelassenheit und Entspannung den existierenden Schmerzlevel. Es gibt sogar vielfach Berichte von spontanen, wenn auch nur vorübergehenden, Schmerzauflösungen. Der Body Scan wird daher in der Medizin häufig Schmerzpatienten und an chronischen Krankheitsbildern Leidenden zur Unterstützung empfohlen.
Durchführung eines Body Scan
Diese Form der Meditation stellt die meisten Meditationsneulinge vor keine großen Schwierigkeiten, benötigt jedoch ein Minimum von 25 Minuten als einzuplanende Zeitspanne. In der MBSR wird sogar eine tägliche Meditationsdauer von 45 Minuten empfohlen.
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